Der Wolpertinger
Inhaltsverzeichnis:
Eine der wohl berühmtesten bayrischen Legenden ist die des Wolpertingers. Da sehr viel um den Wolpertinger unklar ist werden wir ihnen das wohl berühmteste Fabelwesen Bayerns hier vorstellen:
Was ist überhaupt ein Wolpertinger?
Ein Wolpertinger ist grundsätzlich gesehen ein Mischwesen (auch Chimären genannt), das bedeutet, dass es sich um Wesen handelt, die aus Teilen von mindestens zwei verschiedenen Lebewesen bestehen und nicht wirklich auf der Erde existieren sondern ausgedacht sind. Es gibt jedoch bei den Mischungen keine Grenzen, es kann sich zum Beispiel um ein Eichhörnchen mit Reißzähnen, Flügeln und Geweih, oder aber auch um ein Murmeltier mit Vogelbeinen, Fuchsschwanz und Hasenzähnen handeln.
Herkunft
Wenn wir der Herkunft der etwas unklaren Wolpertinger auf den Grund gehen wollen müssen wir zum einen bis in die Antike zurück gehen um die Geschichte der Mischwesen genauer zu untersuchen, da es sich wie oben schon beschrieben bei einem Wolpertinger auch um ein solches Tier handelt, zum andern nur bis ins 19. Jahrhundert zurückblicken, da zu dieser Zeit der Wolpertinger „erfunden“ wurde. Die Geschichte der Mischwesen ist wenn man es genau nimmt eine Art Vorgeschichte des Wolpertingers.
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Steinzeit:
Die ersten mischwesenartigen Abbildungen stammen noch aus der Steinzeit, als zum Beispiel ein Höhlenmensch mit Löwenkopf zu einem „Löwenmensch“ kombiniert wurde.
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Altes Ägypten:
Wenn man dann in der Weltgeschichte einige Jahrtausende in Richtung Gegenwart schreitet, kommt man zu dem Zeitalter des alten Ägyptens. Dort gab es dann die ersten wirklichen Mischwesen, die, wie Pyramidenmalereien belegen, meistens aus einem männlichen Löwenkörpers und einem Widder-, Falken-, oder Sperberkopf. Sogar ein ägyptischer Gott ist durch ein Mischwesen dargestellt worden: Ammit beziehungsweise Ammut setzt sich aus einem Krokodilkopf, einem Löwenkörper und einem Nilpferdhinterteil zusammen und frisst die Herzen der Toten, die in ihrem Leben Sünden begangen haben.
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Altes Griechenland:
Wenn man jetzt noch einige Jahre nach vorne schreitet, gelangt man zu dem Zeitalter des alten Griechenlands. In den damals entstandenen Sagen ist von Monstern die Rede, die man in die Kategorie Mischwesen einordnen kann. Das Berühmteste von ihnen trug den Namen „Chimära“ und bestand aus einem Löwenkopf und einem Ziegenkörper. Daher kommt auch die Bezeichnung Chimären, mit der Mischwesen auch beschrieben werden.
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19. Jahrhundert:
Nun kann man einen Sprung von über 2000 Jahren nach vorne, ins 19. Jahrhundert hinein, machen, wo wir dann auch bei der „Erfindung“ des Wolpertingers wären. Zu dieser Zeit begannen Tierpräparatoren Gliedmaßen von verschiedenen Tierarten zu einem neuen Tier zusammenzufügen und diese Präparate dann an die abergläubischen Menschen aus der Bevölkerung zu verkaufen. Damit war der Wolpertinger erfunden und der Mythos um dieses Wesen herum geboren. Im Laufe der Zeit entstanden dann die verschiedensten Kreationen von Wolpertingern wie zum Beispiel von dem Schriftsteller Walter Moers, der in seinem Buch „Rumo & Die Wunder im Dunkeln“ die Wolpertinger als eine Kombination aus einem Wolf und einem Reh darstellt.
Wie fange ich einen Wolpertinger?
Der Legende um dieses Wesen nach kann man Wolpertinger auf die verschiedensten Arten fangen, da die Art der Jagt auch sehr stark von dem jeweiligen Gebiet abhängt, weil der Wolpertinger als sehr scheu beschrieben wird. Wir haben ihnen hier die drei wohl bekanntesten Möglichkeiten aufgelistet:
- Entdeckt kann ein Wolpertinger der Legende nach nur von einer jungen und gut aussehenden Frau werden. Diese muss jedoch in den Dämmerstunden zu Beginn einer Vollmondnacht in Begleitung eines laut Legende „zünftigen Mannsbilds“ sein. Die Beiden müssen dann an einen abgelegenen Waldrand gehen und versuchen den Wolpertinger zu zähmen. Wie man jetzt schon erkennen kann, gleicht das „Jagen“ bei der hier beschriebenen ersten Variante eher einem Zähmen.
- Die zweite Möglichkeit besteht darin dem Wolpertinger eine Falle zu stellen und ihn dadurch einzufangen. Hierzu benötigt man einen Sack, einen Stock oder eine Stange, eine Kerze und etwas zum Treiben wie zum Beispiel eine Stange/einen Stock oder Gartenwerkzeuge wie einen Spaten. Man muss hierbei in einer Vollmondnacht an einen abgelegenen Waldrand fahren. Anschließend wird der Sack mit der Öffnung in Richtung Wald auf den Boden gelegt und der Stock so in die Öffnung gestellt, sodass diese aufgehalten wird. Nun muss man die Kerze anzünden und vor den Sack stellen, damit der Wolpertinger angelockt wird. Nun muss man sich verstecken und den Wolpertinger wenn er sich vor dem Sack befindet mit dem Treibwerkzeug hineintreiben.
- Die dritte Methode kann man nur bei einem Wolpertinger mit längeren Beinen auf der einen Seite als auf der anderen anwenden. Hierzu muss man ihn auf einen freistehenden Hügel locken. Der Wolpertinger kann aufgrund seiner verschieden langen Beine auf dem Hügel nur in eine festgelegte Richtung laufen. Nun muss man ihn so erschrecken, dass er von dieser „Linie“ abweicht und folglich zwangsläufig hinfällt. Wenn einem dies gelungen ist, dann ist es ein Leichtes den Wolpertinger einzufangen.
Lebensraum und Ernährung
Wenn man den Legenden um den Wolpertinger Glauben schenkt, dann lebt der als sehr scheu geltende Wolpertinger in abgelegenen Wäldern oder Waldstücken. Diese liegen laut Legenden und Mythen dort wo der Wolpertinger „erfunden“ wurde: In Bayern. Dort ernährt er sich angeblich hauptsächlich von kleineren Tieren und/oder verschiedenen Wurzeln sowie Kräutern.
Warum der Name „Wolpertinger“?
Wenn man dem Deutschen Jagt- und Fischereimuseum in der bayrischen Landeshauptstadt Glauben schenkt, dann stammt der Name aus dem Ort Wolterdingen . Die dort ansässigen Glasbläser produzierten und produzieren Schnapsgläser in Tierform. Auch hier sind manchmal Mischwesen darunter. Diese Schnapsglas-Tiere werden oft auch als Wolterdinger bezeichnet, woraus dann angeblich der Begriff Wolpertinger abgeleitet worden sein soll. Hier gehen aber die Berichte auseinander, da es nicht klar ist woher der Begriff nun wirklich kommt. Wir haben ihnen hier den unserer Meinung nach am meisten Sinn machenden vorgestellt.
Wo kann ich einen Wolpertinger kaufen?
Da es sich bei dem Wolpertinger um ein fiktives Wesen handelt, was bedeutet das es sie nicht in der Realität gibt, kann man auch keine lebendigen erhalten. Man kann jedoch in manchen Läden Wolpertinger- Präparate aus echten Tierkörperteilen, die von toten Tieren genommen wurden erhalten. Außerdem gibt es auch noch verschiedene Figuren und teilweise auch Plüschtiere die einen Wolpertinger darstellen. Da es nicht immer klar ist wo es welche zu kaufen gibt haben wir ihnen hier zwei verschiedene Vorschläge zusammengestellt:
Name | Weblink | Adresse |
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Bayernwaldshop | www.bayernwaldshop.de | |
Tierpräparation Michael Dittert GbR | www.tierpraeparator.de |
Wenn sie jedoch nicht erst diese Seiten besuchen wollen, dann können sie im Folgenden einen Vorschlag finden:
Wolpertinger Stofftier |
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Förster Stofftiere Wolpertinger 30cm |