Die Weißwurst
Inhaltsverzeichnis:
- Wo und wann wurde die Weißwurst erfunden? – die Weißwurstlegende
- Warum entfernt man bei Weißwürsten vor dem Essen die Haut?
- Warum ist die Weißwurst weiß?
- Wie isst man eine Weißwurst richtig und was reicht man dazu?
- Aus was besteht eine Weißwurst?
- Produktion einer Weißwurst
- Wo gibt es die beste Weißwurst?
- Wann wird die Weißwurst gegessen?
- Abänderungen der Weißwurst
- Der Weißwurstäquator
- Ist der Name „Münchner Weißwürste“ geschützt?
Wo und wann wurde die Weißwurst erfunden? – die Weißwurstlegende
Der Legende nach wurde die Weißwurst am 22.Februar 1857 im Gasthaus „Zum ewigen Licht“, welches am Marienplatz in München liegt, vom Wirtsmetzger Joseph Moser erfunden.
In der Legende wird beschrieben, wie dem Metzgermeister die Schafsdärme für seine Bratwürstchen ausgingen, nachdem die Kellner eben solche Bestellungen schon aufgenommen hatten. Da schickte er seinen Lehrling los, mit dem Auftrag neue Schafsdärme zu kaufen. Nach kurzer Zeit kam dann der Lehrling schließlich zurück, doch statt der bestellten Schafsdärme hatte dieser Schweinedärme dabei. Das würde nicht weiter schlimm klingen, wenn die Schweinedärme nicht zu zäh und zu groß für die Bratwürste wären! Nun, da die Gäste schon lange auf die Würstchen warten mussten füllte Joseph Moser in seiner Not die schon von ihm vorgefertigte Füllmasse in die Schweinedärme und brühte diese Würstchen anschließend in heißem Wasser, weil die Ersatzdärme beim Braten platzen könnten. Somit hatte er aus einer Notsituation heraus die Weißwurst erfunden.
Weltbekannt wurde die Weißwurst vor allem durch das münchner Oktoberfest und durch andere typisch bayrische oder typische münchner Veranstaltungen.
Warum entfernt man bei Weißwürsten vor dem Essen die Haut?
Man entfernt die Haut, weil, wie in der Legende schon beschrieben wurde, die bei Weißwürsten in Verwendung geratenden Schweinedärme sehr zäh und somit nicht gut zu verspeisen sind, aber man kann sie theoretisch auch mitessen, es würde eben nur nicht so gut schmecken.
Warum ist die Weißwurst weiß?
Die Weißwurst ist eine Brühwurst und wird deswegen nicht wie viele andere Wurstsorten mit Nitritpökelsalz gesalzen, sondern ausschließlich mit Kochsalz. Da eben dieses Nitritpökelsalz bei den andern Wurstsorten die Rötung hervorruft und das Kochsalz eben nicht, ist die Weißwurst weiß.
Wie isst man eine Weißwurst richtig und was reicht man dazu?
Bevor eine solche Wurst gegessen wird muss man sie 10 bis 15 Minuten bei circa 70 Grad heißen Wasser brühen. Hier muss man beachten, dass das Wasser gesalzen ist. Eine Weißwurst kann traditionell auf verschiedene Art und Weisen gegessen werden. Bei der wohl bekanntesten Art wird die Weißwurst auf dem Teller längs halbiert, sodass der Darm auf der Wurstunterseite unbeschädigt bleibt. Anschließend wird das Fleisch aus dem Darm herausgelöst und der nun leere Darm an den Tellerrand gelegt. Nun kann man die „ausgepackte“ Weißwurst in mundgerechten Stücken genießen. Zur Weißwurst reicht man traditionell süßen Senf und als Beilage serviert man gute Brezen. Zu einer solchen Mahlzeit trinkt man am besten ein kühles Weißbier (für die Erwachsenen), eine Apfelschorle oder eine Zitronen Limonade. Sind sie hungrig geworden? Dann viel Spaß beim Zubereiten und Guten Appetit!
Aus was besteht eine Weißwurst?
Viele Leute haben sich sicher schon einmal gefragt aus was so eine Weißwurst eigentlich besteht und genau diesen Leuten geben wir hier die Auflösung: In der folgenden Tabelle sehen sie alle Inhaltsstoffe aufgelistet:
Fleischsorten | Zusätze | Gewürze (je nach Variante anders verwendbar) | Darm |
---|---|---|---|
Kalbsfleisch, Kalbskopffleisch, Schweinerückenspeck | Eisschnee, Kochsalz, Pfeffer | Petersilie, Zitronenpulver, Macis, Zwiebeln, Kardamom, Ingwer | Schweinedarm |
Produktion einer Weißwurst
Die Wurstmasse für Weißwürste wird aus einer bestimmten Kombination der oben genannten Zutaten hergestellt. Dabei sollte man Folgendes beachten:
- Häutelwerk muss weniger als 10 Prozent des Wurstgewichts betragen
- Der Fremdwassergehalt darf die 25 Prozent nicht überschreiten
- Der Fettgehalt darf nicht höher als 30 Prozent sein
- Nach der Herstellung der Wurstmasse wird diese in die Därme etwa bei 12 bis 15 Centimeter Länge und circa bei 80 bis 90 Gramm abgefüllt.
Wo gibt es die beste Weißwurst?
Die Institution Metzger-Innung bestätigt das was schon Viele vermutet hatten: Die besten Weißwürste kommen aus ihrer Ursprungsstadt, nämlich München!
Da es in München aber auch sehr viele Anbieter für Weißwürste gibt, gab es auch eine große Auswahl auf den Titel „die beste Weißwurst“. Damit sie dabei nicht durcheinander geraten haben wir ihnen hier die prämiert besten Anbieter für Weißwürste in München:
Name | Adresse | Weblink |
---|---|---|
Magnus Bauch | Thalkirchner Straße 61 bis 63 80337 München | mbwassonst.de |
Metzgerei Boneberger GmbH | Dr. Manfred-Hirschvogel Straße 1 86956 Schongau Postfach 1215 | www.metzgerei-boneberger.de |
Schmankerl Metzgerei Burr | Görresstraße 15 80798 München | www.metzgerei-burr.de |
Metzgerei Jais | Bajuwarenstraße 22 81825 München | www.metzgerei-jais.de |
Roland Kuffler GmbH | Maria-Einsiedel-Straße 2 81379 München | www.kuffler.de/metzgerei |
Hermann Schäbitz GmbH | Nestroystraße 13 81373 München | www.schaebitz.de |
Metzgerei Georg Schlagbauer | Waltherstraße 16 80337 München | metzgerei-schlagbauer.de |
Metzgerei Konrad Sedlmeir | Pfanzeltplatz 14 81737 München | metzgerei-sedlmeir.com |
Wann wird die Weißwurst gegessen?
Es gibt das Gerücht, dass Weißwürste nicht nachmittags gegessen werden dürfen, oder den Zwölf-Uhr-Schlag nicht hören dürfen. Ob das stimmt oder nicht, darauf wird sich der folgende Absatz beziehen:
Es gibt kein Verbot, dass Weißwürste nachmittags nicht gegessen werden und auch keinen gesundheitlichen Aspekt, zumindest heutzutage nicht mehr. Das man traditionell nach dem Zwölf-Uhr-Schlagen keine Weißwürste mehr isst hat viel mehr einen Grund der sich Tradition nennt. Früher gab es ja noch keine Kühlschränke oder ähnliches und da die Weißwürste früh morgens produziert wurden und leicht verderblich waren mussten sie folglich auch schnell gegessen werden. Deswegen gab es damals die Regel oder den Leitsatz: „Die Weißwurst darf den Zwölf-Uhr-Schlag nicht höhren.“, was bedeutete, dass der Metzger seine übrig gebliebene Ware nach zwölf Uhr den Straßenhunden geben musste, weil sie dann schon verdorben war. Für die damalige Bevölkerung hieß das fast das gleiche, nur mit der Abänderung, dass sie die gekauften Weißwürste vor dem Mittagsschlag gegessen haben mussten, weil sie sonst ungenießbar geworden wären. Dieses Nachmittags keine Weißwurst essen hat sich also wie oben schon beschrieben bis heute aus Tradition gehalten und wird weiter fortgeführt. „Dieses vormittagliche Mittagessen“ ist eine Art Frühschoppen.
Abänderungen der Weißwurst
Im Laufe der Jahre gab es viele Weißwurstvarianten, von denen sich auf Dauer keine wirklich durchsetzen konnte. Hier sind ein paar Beispiele Aufgeführt:
- Die Hamburger Weißwurst
- Die Schlesische Weißwurst
- Die Polnische Weißwurst
Der Weißwurstäquator
Der Weißwurstäquator ist eine nördliche Grenze von dem original bayrischen Raum. Das bedeutet, dass südlich von dieser Grenze die Weißwurst noch in traditionellem Stil produziert und verspeist wird. Man kann also sagen, dass es sich bei dem Weßwurstäquator eher um eine Wortspielerei als um einen festen Begriff handelt.
Ist der Name „Münchner Weißwürste“ geschützt?
2004 plante die Schutzgemeinschaft der Münchner Weißwurst, den Namen „Original Münchner Weißwurst“ patentieren zu lassen. Sie forderten in dem Antrag, dass nur noch Weißwürste als „Original Münchner Weißwürste“ bezeichnet werden dürfen, die auch in München produziert wurden. Im Jahre 2009 wurde dieser Antrag entgültig gerichtlich abgelehnt, mit der Begründung, dass Münchner Weißwürste mehrheitlich in anderen Teilen Bayerns produziert werden.
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